Leid und Tränen werden zu Frieden und Liebe - Autobiografie - Sun Myung Moon - Mein Leben für den Weltfrieden

Direkt zum Seiteninhalt

- Kapitel 7 - Die Zukunft Koreas und die Zukunft der Welt -



7-2

Leid und Tränen werden zu Frieden und Liebe


Es liegt eine tiefe Bedeutung in der tragischen Geschichte, die das koreanische Volk bis zu diesem Zeitpunkt durchgemacht hat. Korea hat eine Menge Leid erlebt, weil es dazu bestimmt ist, zum Fundament zu werden, aus dem der Weltfriede hervorgeht. Weil es so lange Zeit Leid und Schwierigkeiten erduldet hat, kann Korea jetzt die zentrale Nation werden, von der aus Gott der Welt den Frieden bringt. Obwohl wir Koreaner viele harte Zeiten durchlebt haben, betrachteten wir nie jemanden als unseren Feind und hassten niemanden. Mehrere unserer Nachbarn haben es uns schwer gemacht, aber wir haben sie nie als unversöhnliche Feinde betrachtet.


Das koreanische Volk hat eine Kultur des Herzens entwickelt, durch die es uns möglich ist, unseren Feinden zu verzeihen. Es benötigt viel Selbstbeherrschung, um Feinde zu lieben und zu akzeptieren. Die Fähigkeit, seine Feinde zu lieben, hat der Mensch nur dann, wenn er seine eigenen inneren Konflikte überwunden hat.


Menschen, die verfolgt werden, sind Gott am nächsten. Um Gottes Herz zu verstehen, muss man die Erfahrung Seines tränenreichen Herzens machen. Sogar ein Mensch, der normalerweise nicht weint, wird Tränen vergießen, wenn er seine Familie und sein Land verliert. Dann wird er Gott verzweifelt und unter Tränen anflehen. Das Erleiden von Schwierigkeiten bringt Menschen dazu, ein Herz zu haben, das Tränen vergießt und weint. Aber auf Grund eines solchen Herzens kann man Gottes Segen erhalten. Gott kommt in ein Herz, das von Tränen erfüllt ist. Korea wurde zu einem Land des himmlischen Segens, weil so viele Tränen in den Herzen seiner Menschen vergossen wurden.

Koreaner ehren ihre Vorfahren. Ganz gleich wie hungrig wir sein mögen, wir werden niemals das Land verkaufen, auf dem unsere Vorfahren begraben sind, nur um dafür Lebensmittel zu kaufen. Wir haben uns die Geschichte hindurch eine Denkweise bewahrt, die den Himmel respektiert. Wir sind ein modernes, zivilisiertes Land, das noch immer die Welt des Geistes ehrt. Als wir den Buddhismus und Konfuzianismus annahmen, brachte das eine sehr schöne religiöse Kultur hervor. In jüngerer Zeit blühen hier auch die Traditionen des Christentums und des Islam. Alle diese Religionen leben in Korea, ohne einander zu bekämpfen. Sie verbinden sich miteinander und koexistieren friedlich nebeneinander. Was hat uns zu so einem einzigartigen Volk gemacht?

Seit uralten Zeiten waren wir immer religiös eingestellt und unsere Herzen waren immer für das Wort Gottes offen. Dazu kommt noch, dass die Koreaner der Erziehung und herausragenden Leistungen immer einen hohen Stellenwert eingeräumt haben. Das hat dazu geführt, dass die koreanische Sprache und das Hangul-Alphabet als ein vom Himmel geschenkter Schatz betrachtet werden. Unsere Sprache ist reich an Adjektiven und Adverbien, mit denen man das menschliche Herz ausdrücken kann.

Ich liebe das Alphabet, das wir benutzen. Ich mag den Begriff „Hunminjeongeum“, der „die korrekten Laute für die Unterweisung des Volkes“ bedeutet. Das ist die ursprüngliche Idee von Hangul (koreanische Buchstaben). Es hat eine so schöne Bedeutung. Die Exzellenz von Hangul hat Jahrhunderte überdauert und trägt noch immer zur Schönheit der zwischenmenschlichen Kommunikation bei, auch im jetzigen digitalen Zeitalter. Für mich ist es wirklich erstaunlich, wie Menschen durch die einfache Kombination von Konsonanten und Vokalen miteinander kommunizieren und sogar die Stimmen der Natur imitieren können. In den vergangenen 30 Jahren habe ich den Mitgliedern unserer Kirche in anderen Ländern immerzu gesagt, dass sie sich auf die Zukunft vorbereiten sollen, indem sie Koreanisch lernen.

Vor kurzem wurde von Journalisten in China der Begriff „Hanryu“ geprägt, was „koreanische Welle“ bedeutet und die schnelle Verbreitung der koreanischen Gegenwartskultur in ganz Asien beschreibt. Die Beliebtheit der koreanischen Popmusik, der TV-Spielfilme und der Kinofilme hat dazu geführt, dass heute immer mehr Leute die koreanische Sprache erlernen. In Japan, der Mongolei, Vietnam und sogar Afrika gibt es jetzt Leute, die Koreanisch sprechen können.

Das ist gewiss kein Zufall. Die Seele wohnt in der Sprache. Der Grund, warum die Japaner sich so sehr bemüht haben, während ihrer Besatzungszeit die koreanische Sprache zu vernichten, war, dass sie die Seele des koreanischen Volkes zerstören wollten. Die Tatsache, dass Menschen überall auf der Welt jetzt Koreanisch sprechen, bedeutet, dass Herz und Seele des koreanischen Volkes in der heutigen Welt aufblühen. Der Einfluss der koreanischen Kultur wächst dank des himmlischen Segens mehr und mehr.

Koreaner möchten niemals anderen zur Last fallen. Als ich in Amerika lebte, habe ich gesehen, wie stur der Charakter der Koreaner ist. Die Vereinigten Staaten sind ein Land, das vielfältige soziale Netzwerke hat, aber Koreaner wollen fast nie davon Gebrauch machen.

Statt sich auf die Unterstützung durch die Regierung zu verlassen, finden sie Wege, wie sie Geld verdienen können, um ihre Kinder großzuziehen und ihre alten Eltern zu versorgen. So beweisen Koreaner ihre Eigenständigkeit. Ich sehe das auch bei den Missionaren, die wir in die ganze Welt entsandt haben. Sie fürchten sich nicht davor, in Länder zu gehen, über die sie nur wenig wissen. Das gilt nicht nur für Missionare, sondern auch für Geschäftsleute. Wenn man ihnen einen Auftrag erteilt, dann ist es ganz egal, wohin auf der Welt ihre Mission sie führt. Sie lassen alles andere fallen und gehen. Sie sind nicht unentschlossen oder zögerlich.

Der Unternehmergeist der Koreaner ermöglicht es ihnen, überall in der Welt hinzugehen und ein produktives Leben zu führen. Unsere leidvolle Geschichte hat uns gelehrt, dass kein Hindernis zu groß ist. Wir haben gelernt, auch den schlimmsten Umständen entgegenzutreten und sie zu überwinden.

Wenn es in der Nachbarschaft eine Feier gibt, dann wetteifern die Leute um den Platz, von dem aus man die Feier am besten sehen kann. Das ist ein sehr egoistisches Verhalten.

Derjenige, der sich still auf den schlechtesten Platz setzt, wird der Anführer des zukünftigen Zeitalters werden. Jeder, der zuerst besorgt ist, sich Essen in seinen Mund zu stopfen, wird im kommenden Zeitalter ein Versager sein. Selbst wenn wir nur einen Löffel voll essen können, müssen wir zuerst an andere denken. Wenn wir den Segen des Himmels, der sich über die koreanische Halbinsel ergießt, empfangen wollen, dann müssen wir uns tief im Herzen bewusst sein, dass „andere“ wertvoller sind als „ich selbst“.

In der Vergangenheit wurde alles von uns genommen, was wir geliebt haben. Während der japanischen Besatzungszeit wurde uns unser Land genommen. Unser Land wurde zweigeteilt und wir wurden von unseren geliebten Eltern und Geschwistern gewaltsam getrennt. Korea wurde zu einem Land der Tränen. Jetzt müssen wir jedoch für die Welt weinen. Von jetzt an müssen wir ernsthafter und mit mehr Hingabe Tränen für die Welt statt für uns selbst vergießen. Das müssen wir auf der koreanischen Halbinsel tun, wenn wir weiterhin den Segen des Himmels empfangen wollen. Wenn wir so handeln, dann wird sich der Segen des Himmels von der koreanischen Halbinsel aus auf die ganze Welt ausbreiten. Die Koreaner haben die großartige Möglichkeit, im Mittelpunkt eines neuen Zeitalters des Weltfriedens zu stehen.




START | ZURÜCK | WEITER

.

Zurück zum Seiteninhalt